Im Zusammenhang mit der Wanderausstellung Tod am Anfang des Lebens fand am 20. September eine Lesung mit der Autorin Carola Kalks statt. Frau Kalks hat in ihrem autobiografischen Buch Kein Licht der Welt ihre Erfahrungen mit ihrer stillen Geburt verarbeitet und aufgeschrieben.
Einfühlsam las Frau Kalks lange Passagen aus dem Buch und vermittelte so sehr starke Eindrücke vom Schmerz, von der Trauer, aber auch von der Rückkehr zum Leben.
In der anschließenden Gesprächsrunde kamen auch weitere Erfahrungen von Anwesenden zur Sprache. Viele TeilnehmerInnen bedankten sich, dass Frau Kalks dieses schwierige Thema bearbeitet und den Mut gefunden hat, das Buch zu veröffentlichen.
Informationen zu F. Kalks finden sie hier
Im Rahmen der Bayerischen Demenzwoche haben wir als Gruppe vom Hospizverein Eckental die Ausstellung des Demenzparcours in der Stadtbibliothek Erlangen besucht. Besonders gefreut haben wir uns, dass viele Teilnehmerinnen aus dem neuen Ausbildungskurs dabei waren.
In verschiedenen alltäglichen Situationen haben wir uns „verwirren“ lassen und erlebten, wie sich Symptome einer Demenz anfühlen. Durch die Erfahrung entwickelt sich ein besseres Verständnis für die Krankheit. Wir waren bei verschiedenen Stationen überrascht, wie schwierig es als Betroffener sein muss.
Um bereits über die Wanderausstellung „Tod am Anfang des Lebens“ informiert zu werden, hatten die HospizbegleiterInnen die Möglichkeit, an einem Workshop mit Beatrix Kozjak-Storjohann teilzunehmen.
Sie hat die Leitung des Psychosozialen Dienstes der Geburtshilfe an der Uniklinik Erlangen inne. Ihre Aufgabe besteht darin, Frauen in schwierigen Situationen, z.B. bei unerfülltem Kinderwunsch, psychosozialen Problemen in der Schwangerschaft oder bei Fehl- und Stillgeburten zu begleiten und zu unterstützen.
Frau Kozjak-Storjohann berichtete über den Wandel, der sich im Lauf der Jahre vollzogen hat. In der Vergangenheit schien es zunächst der beste Weg zu sein, wenn Frauen den frühen Verlust eines Kindes verdrängten.
Heutzutage gibt es ein vielfältiges Angebot, wie die Begleitung von Müttern und Familien gelingen kann, die mit dem frühen Tod eines Kindes gleich am Anfang des Lebens konfrontiert werden.
Die Wanderausstellung, Ergebnis einer Zusammenarbeit der Uniklinik Erlangen, dem Hospiz Verein Erlangen e.V. und der Stadt Erlangen, klärt auf und informiert über die Hilfsangebote in Erlangen und in unserer Umgebung.
Die Ausstellung kann bis 30. September 2023 zu den Büroöffnungszeiten des Hospizvereins, Montag und Donnerstag von 9 – 12 Uhr und Mittwoch von 14 – 17 Uhr, besichtigt werden.
(von links) Karin Koeppe, Vorstandsvorsitzende des Eckentaler Hospizvereins, bedankt sich bei Beatrix Kozjak-Storjohann für die ausführlichen Informationen.
Im letzten Jahr wurde die Reihe der Textveröffentlichungen der MarktschreiberInnen des Landkreises Erlangen – Höchstadt um ein Buch mit dem Titel „Ach – Liebe!“ erweitert. Es handelt sich um eine Anthologie, eine Sammlung ausgewählter Gedichte, Sprüche und Texte in Prosa. Erstmals haben die ortsansässigen Künstler RuthEva Karl, Werner Baur und Hans-Dieter Jandt sowie die Nürnberger Malerin Heike Knoll mit ihren Illustrationen das Buch mitgestaltet.
Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des Eckentaler Hospizvereins freuen sich besonders darüber, dass eine großzügige Spende aus dem Erlös der Buchverkäufe an den Verein überwiesen wurde. Der Reinerlös von 4200 Euro geht zu gleichen Teilen an den Eckentaler Hospizverein und an den Frauennotruf in Erlangen.
Einige Restexemplare von „Ach – Liebe!“ können in den örtlichen Buchhandlungen oder im Hospizverein noch erworben werden.
Foto: Die Vorstandsvorsitzende Karin Koeppe (2. von links) bedankt sich bei den Autorinnen Irmi Knappe, Hanne Mausfeld und dem Marktschreiber Ulrich Haas (von links).
Außerdem konnte ein Bild der Nürnberger Malerin Heike Knoll verkauft werden, der Erlös davon ging auch als Spende an den Verein. Herzlichen Dank dafür!
Heike Knoll und ihr Bild "Der Schwimmer"
Das Ehepaar Uschi und Jürgen Beck aus Röckenhof konnte kürzlich seinen gemeinsamen 160-jährigen Geburtstag feiern. Da sie auf Geschenke verzichteten, wurde den geladenen Gästen die Möglichkeit geboten, stattdessen für den Eckentaler Hospizverein zu spenden.
Die eigens dafür hergestellte Spendenkasse, ausgestattet mit den Flyern des Hospizvereins, konnte eigentlich nicht übersehen werden und wurde bestens gefüllt. Zur großen Freude der Hospizbegleiterinnen und –begleiter rundete das Ehepaar Beck den Geldbetrag auf 1000 € auf, dies ermöglicht weitere Fortbildungsmaßnahmen für die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hospizvereins.
(von rechts) Das Ehepaar Beck überreicht die gefüllte Spendenkasse an Anneliese Hitschfel (Hospizbegleiterin) und Wolfgang Köstner (Vorstandsmitglied).
Schreiben, Aufschreiben ist eine Möglichkeit, dem Leben in seiner Vielfalt näher zu begegnen.
Das Thema war Erinnerungen. Sie sind Schätze und wertvoll und kostbar.
Mit verschiedenen Methoden gelang es Hanne Mausfeld die Kursmitglieder zum Schreiben zu animieren.
Es entstanden spannende kleine Geschichten, die wir gegenseitig vorgelesen haben. Miteinander teilen konnte uns helfen, Erlebnisse tiefer zu verarbeiten. Ein gelungener Vormittag.
v.l. Petra Schulze, Hanne Mausfeld, Ruth Neubauer-Petzoldt
Erfreulicherweise konnte ein Bild verkauft werden, und zwar das Bild "Der Schwimmer" von Heike Knoll. Damit ging ein Betrag von 100 Euro an den Hospizverein. Wir danken Heike Knoll sehr für diese Spende!
Heike Knoll "Der Schwimmer"
Und wir danken auch allen anderen Künstlerinnen und Künstlern für die interessante Ausstellung.
Das Buch "Ach - Liebe" kann weiterhin sowohl in der Bücherecke und beim Buch & Mediencenter Endreß als auch beim Hospizverein zum Preis von 12 Euro gekauft werden. Der Reinerlös geht je zur Hälfte an den Eckentaler Hospizverein und an die Beratungsstelle Frauennotruf Erlangen.
Ende Februar hatten wir die Möglichkeit, an einem Wochenendseminar im Kloster St. Ottilien in der Nähe des Ammersees teilzunehmen. Referentin war Rosmarie Maier, die etliche HospizbegleiterInnen bereits vor 2 Jahren bei einem Seminar im Kloster Plankstetten erlebt hatten. Das Thema des diesjährigen Seminars lautete: Sterben und Demenz. Verbale und nonverbale Kommunikation mit sterbenden Menschen mit Demenz.
Viele Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, können sich verbal nur noch eingeschränkt oder schlimmstenfalls gar nicht mehr mitteilen. Die Kommunikation mit den betroffenen Personen findet oft überwiegend auf der nonverbalen Ebene statt. Dies erschwert die Kontaktaufnahme und den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung mit ihnen, da sie ihre Bedürfnisse, ihre Ängste und ihre körperlichen Schmerzen nur noch bedingt mitteilen können. Bei dem Seminar hatten wir die Möglichkeit, uns anhand von Partnerübungen, Wahrnehmungs- und Selbsterfahrungsübungen und der Reflexion, mit der veränderten Kommunikation bei Menschen mit Demenz auseinanderzusetzen. Rosmarie Maier brachte uns die Möglichkeiten nahe, wie es am besten gelingt, auf die Gefühle und Bedürfnisse von Demenzerkrankten einzugehen.
Die Hospizbegleiter erlebten ein lehrreiches und abwechslungsreiches Wochenende. In den Pausen konnte die stattliche Klosteranlage mit der imposanten Abteikirche sowie das Missionsmuseum besichtigt werden. Auch die Verpflegung wurde allerseits sehr gelobt.
Wir bedanken uns bei Wolfgang Köstner, der mit viel Mühe und Aufwand dieses Wochenendseminar organisiert hat und bei den Vorständen, ohne deren Genehmigung derartige Seminare nicht stattfinden könnten.
Am 21.1.2023 war die Märchenerzählerin Barabara Maikranz aus Buckenhof bei uns zu Besuch und schenke uns einen märchenhaften Erzählabend.
Mit ganz unterschiedlichen Geschichten brachte sie uns die Symbolik von Lebensübergängen, Sterben und Tod, die in vielen Märchen steckt, näher.
Die sehr einfühlsam und lebendig vorgetragenen Märchen - unterbrochen von leisem Klängen der Kristall-Schwanenfeder - fanden direkt den Weg in unsere Herzen und wir gingen ganz erfüllt und beseelt nach Hause.
Barbara Maikranz
In gemütlicher Runde fand die diesjährige Weihnachtsfeier statt. (Krankheitsbedingt konnten leider etliche Hospizbegleiterinnen und -Begleiter nicht daran teilnehmen.) Es gab viele gute Gespräche, besinnliche und humorvolle Beiträge, gutes Essen und für alle einen liebevoll gestalteten Kalender mit Fotos aus den vielen Jahren der gemeinsamen Hospizarbeit.
In diesem Jahr konnte endlich wieder der Eckentaler Weihnachtsmarkt stattfinden und auch der Hospizverein hatte seinen Stand mit einem vielfältigen Angebot bestückt. Plätzchen und Marmeladen, handgestrickte Strümpfe und Kunsthandwerk, aber vor allem die liebevoll selbst gestalteten Zwetchgenweiblein und -männla. Nicht alles konnte an dem sehr gut besuchten Adventswochenende verkauft werden, sodass während der Bürozeiten noch dies und das erworben werden kann - solange der Vorrat reicht!
Ach – Liebe ist dies ein Seufzer, ein Ausruf voller Begeisterung oder Verwunderung- oder bedeutet das Ach Bedauern oder gar Überdruß oder ….
Fast übervoll war der Veranstaltungsraum im Hospizverein Eckental mit Umgebung, der als Gastgeber am Freitag, 21. Oktober 2022, zur Lesung mit Vernissage eingeladen hatte: mehr als 50 Besucher und Besucherinnen kamen und hörten nach den einleitenden Worten von Prof. Dr. Ruth Neubauer-Petzoldt der Lesung von Hanne Mausfeld, Corinna Stens, Carola Grossmann, Sandra Eberwein, Susanne Maser, Ulrich Haas und Irmi Knappe zu.
Anschließend konnten die Bilder der Eckentaler Künstler_innen, die die Texte wunderbar illustrieren, in einer Ausstellung betrachtet werden. Außer ruthEva Karl waren alle Künstler_innen anwesend: mit Werner Baur, Hans-Dieter Jandt und der Nürnbergerin Heike Knoll und den Autor_innen entwickelten sich engagierte und vielseitige Gespräche.
Sehr anschaulich und überraschend schreiben noch eine Reihe weiterer Marktschreiber_innen auf rund 300 Seiten, wo die Liebe hinfällt, auch wenn sie wacklig auf den Beinen ist, und sie spielen mit all den liebe-vollen Redewendungen: wenn die Luft knistert, Liebende wie auf Flügeln schreiten, wenn man oder frau sich Flötentöne ins Ohr schicken oder ein Spiel mit dem Feuer wagen. Auch die Liebesobjekte können überraschend sein: sogar zu einem Staubsauger kann man/frau eine erotische Beziehung pflegen …
Seit der Antike, seit es Menschen gibt, wird versucht, die Liebe in all ihren Formen zu erfassen: von Caritas, der Nächstenliebe, über Eros bis zu Agape, der Gottesliebe im christlichen Verständnis. Oder als der Dreiklang der Liebe zwischen zwei Menschen aus Verantwortung, Intimität und Leidenschaft, deren jeweilige Anteile sich im Laufe der Jahre immer wieder neu entwickeln und anpassen müssen. Da ist die Liebe als eine ‚Kippfigur’ zu verstehen, die sich in Hass, in Gleichgültigkeit und Langeweile, in Freundschaft und in Gewohnheit und auch in Trauer und in Gewalt und Selbstaufgabe verwandeln kann.
Die Erzählungen und Gedichte geben originelle Einblicke, welche Erfahrungen und Gedanken sich Menschen von 25 bis 75, so in etwa die Jahrgänge der AutorInnen, rund um dieses Phänomen gemacht und dies in Literatur verwandelt haben: Die Liebe, Freud und Leid, Sehnsucht und Erfüllung – es scheint, als handle Literatur nur von ihr, und doch bleibt sie ein Rätsel, ein Faszinosum. Es ist nicht das Klischee eines romantisch symbiotischen Liebesideals, das hier angesprochen oder gar überhöht wird, sondern spannend und originell werden viele Facetten der Liebe in nachdenklichen, emotionalen und auch komischen Texten gespiegelt und in poetische Sprach-Bilder gefasst. Wenn sich ein Ich-Erzähler einer vergangenen Liebe erinnert oder die Enttäuschung über die ‚große Liebe’ so groß wird, dass nur noch ein Mord denkbar ist. Wie die Liebende wartet … oder dem Suchenden die Liebe plötzlich zufällt.
Der Band kostet 12 €; der Reinerlös aus dem Buch geht als Spende an den Hospizverein und an die Beratungsstelle Frauennotruf in Erlangen. Die Bücher und die Originale der Buchillustrationen können noch in den nächsten Monaten in den Räumen des Hospizvereins betrachtet und auch – zum Beispiel als Weihnachtsgeschenk – gekauft werden; der Preis der Bilder liegt bei 125,- €, wovon 100 € als Spende an den Hospizverein gehen.
Ruth Neubauer-Petzoldt
Die Autorinnen und Autoren:
von links: Hanne Mausfeld, Corinna Stens, Carola Grossmann, Sandra Eberwein, Susanne Maser, Uli Haas, Irmi Knappe
Die Künstlerinnen und Künstler:
von links: Heike Knoll, Werner Baur, Hans-Dieter Jandt (das Fotos von ruthEva Karl folgt)
Um diesem Motto des Welthospiztages 2022 gerecht zu werden, veranstaltete der Eckentaler Hospizverein Anfang Oktober seinen Tag der offenen Tür. Die Organisatorinnen hatten für ein abwechslungsreiches Programm gesorgt. So konnten viele Interessierte die Vorträge über die Hospizarbeit im Alltag sowie Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung besuchen und wurden über die Notfalldose und Notfallmappe informiert.
Als Publikumsmagnet entpuppte sich der Alterssimulationsanzug „GERT“. Typische Einschränkungen älterer Menschen, wie vermindertes Seh- oder Hörvermögen, Kraftverlust, Verringerung der Gelenkbeweglichkeit, des Greif- und Koordinationsvermögens oder Gangstörungen werden durch diesen GERontologischen Testanzug für Jüngere erlebbar gemacht.
Drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ASB stellten das Projekt „Wünschewagen“ vor. Sie informierten über ihre Einsätze, wie Schwerkranken am Ende ihres Lebens bereits unzählige Male ein besonderer Herzenswunsch erfüllt werden konnte.
Die interessierten Besucher hatten die Möglichkeit, sich in allen Räumen umzusehen. Ein liebevoll gestalteter Büchertisch informierte unter anderem über aktuelle Literatur zur Hospizarbeit und zur Trauerbewältigung auch für Kinder und Jugendliche. Reges Interesse fanden die Kalligrafien der Eckentaler Künstlerin Beate Waschneck-Unbehaun. Die anwesenden Hospizbegleiterinnen und -begleiter informierten über ihre Einsätze in der Sterbebegleitung sowie die weiteren Angebote des Hospizvereins und beantworteten gerne die Fragen der Besucher.
Foto links (von links): Karin Koeppe, Vorstandsvorsitzende des Hospizvereins, freute sich, den stellvertretenden Landrat, Dr. Martin Oberle, sowie die Eckentaler Bürgermeisterin, Ilse Dölle, begrüßen zu können.
Foto Mitte: Die Bürgermeisterin stellte sich mutig als erste Testperson zur Simulation der altersbedingten Einschränkungen mit „GERT“ – unter Anleitung unserer Hospizbegleiterin Gaby Dettmann – zur Verfügung.